Es war dies eine Sternstunde des deutschen Fernsehens, leider bloß auf Phönix zu begutachten: Der Einmarsch AKK’s auf dem außerordentlichen CSU-Parteitag, da Markus „Miss Piggy“ Söder zum Vorsitzenden gekrönt wurde und Horst „Debakel“ Seehofer zum Ehrengauleiter. Begleitet von Rocky-Symphonieklängen wurde die CDU-Chefin gleich dem Babyelefanten im „Dschungelbuch“ von den alten Hauern in den Saal geschrubbt. Es war ein wunderschön schmuckloser Auftritt vergilbter Charmelosigkeit. Zuvor hatten die Delegierten lustlos den altermüden Horst in den Wäschekorb geworfen und herrlich Enthusiasmus-neutral ihren neuen, ungeliebten Führer mit „ehrlichen“ 87% inthronisiert, was angesichts des Mangels an Gegenkandidaten ein ziemlich laues Ergebnis ist. Man tut sich schwer in Bajuwarien; der alte Glanz ist dahin, die Leitung geduldet, und selbst das Heucheln von Begeisterung will nicht mehr so recht gelingen.

Dann, um zum Startpunkt zurückzukehren, der Einzug der Gladiatoren. Das AKK, gewohnt seltsam gewandet, umringt von alten weißen Männern, das sich übertrieben giggelnd und gackernd den Weg durch Altherrenschweiß bahnt. Von der „Annegret“ sprechen sie hier, die Klippe ihres überwältigenden Namens vermeidend.

Man wird Zeuge der unfreiwillig komischen Heraufbeschwörung einer längst untergegangenen Welt. CDU/CSU-Atlantis. Das Annegret bleckt das Oberkiefer-Zahnfleisch, die Nasenlöcher gähnen wie die schwarzen Augen des Totenschädels, die trostlosen Highlights der Borstenfrisur wollen im Lichte der traurigen Lightshow nicht glühen. Alles ist müde, sackartig, staubig und betäubt. Der Saal atmet Niereninsuffizienz und Sinusitis. Standing Ovations sind mit augenscheinlichem Gliederreißen verbunden. Der Funke will, gleich dem seit durch jahrelanges Kiffen verlangsamtem Spermium auf der taumelnden Suche nach der Eizelle, nicht überspringen. Dennoch wird getan, als ob. Es ist ein morbide erbärmliches Laienspiel.

Dann hebt das Annegret an und hält eine vielleicht 7-minütige Rede. Eine rhetorisch mittelprächtige Ansprache, im Zuge derer es sich erneut herausstellt, dass ihre Goebbels-Mentalität als Einpeitscherin immer wieder an ihrem Stimmchen und der miesen Aussprache scheitert.

Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, erweist sich das Saarlanddingens als nicht zu unterschätzendes Miststück mit wirklichem Gefahrenpotential, was der gesamten deutschen Presse zu entgehen scheint.

Denn das AKK stellt, um neue Verschwisterung mit der CSU bemüht, einige gewagte Thesen auf. Um zusammenzurücken, braucht man neue Feinde. Die Migranten und Homos sind es sowieso, darauf geht es nicht wirklich ein. Wie das Trüffelschwein im Schlamme watend hat es andere Pilze entdeckt: Die GRÜNEN, und die Umwelthilfe.

 

Die Stickoxid-Grenzwerte, krächzt es, seien ein grober Scheißdreck. Feinstaubbelastung? Blödsinn. Die Hetze gegen den gut bewährten Dieselmotor grünversiffte Propaganda. Die Umwelthilfe ist der verlängerte Arm jener zivilisationszersetzenden Kräfte, demnächst wollen die uns noch de jure das Silvesterfeuerwerk und den Verzehr von Billigfleisch verbieten!

In dem Moment zeigt das AKK seine unverbrämt billige Hassvisage. Der Linksgrüne will dem christlich sozialisierten Abendländer das wegnehmen, was seine Identität, seine Kultur, sein Urwesen ausmacht, welches auf drei Säulen wurzelt:

Brummis, Buletten, Böller.

Es erntet Applaus. Etwas aufgeweckter. Und Söder überreicht ihm Echtblumen und gibt Küsse.

Es mag wie eine Petitesse wirken in diesem Augenblick, aber es lässt einen Blick in den Abgrund zu. Den Blick in die verstörte konservative Seele, angeführt von einer zutiefst geschädigten Frau mit unbedingtem Machtwillen, von Bildung unbeleckt. Einer verhinderten Einheizerin mit unreflektiert und unverblümt hitleresken Vorstellungen, rückwärtsgewandt wie Trump und Putin und Orban und May und all die Psychopathen.

Und die Frage glüht auf: Ist das Weib nun CDU, AfD, NPD oder ADP? Oder ist es eine schmucklose Symbiose aus allem, was uns noch blüht?

Der drohende Brechreiz ist noch die gelindeste Reaktion.